Über uns

Geschichte

Am 15. Februar 1957 gründeten Wolfgang Sommer, Werner Porep, Karl Götsch, Fritz Schlüter und Alfred Endrikat eine Sektion Wassersport. Sektionsleiter wurde Kurt Stuf. Die vom Chemiefaserwerk gestellte Kulturbaracke auf dem KVP-Gelände wurde zur Bootsunterstellmöglichkeit hergerichtet.

Ein Jahr später, am 1. Mai, übergab Betriebsdirektor Erich Winkler den ersten Zweier, um die Teilnahme an Wettkämpfen zu ermöglichen. Damit war die Grundlage für den Kanu-Rennsport geschaffen. Schon am 3. Mai waren Annemarie Pieper, Renate Langhans, Jutta und Harald Selle und Udo Albrecht bei den Kreismeisterschaften erfolgreich. Pfingsten 1958 fand die erste Gemeinschaftsfahrt nach Hohenferchesar statt.

1958 sahen begeisterte Zuschauer den ersten Bootskorso auf der Havel. Mit dem Aufbau des Wohngebietes „Zentrum“ brauchten die Wassersportler ein neues Gelände. Die Gemeinde Premnitz bot das Sägewerk an der Milower Brücke, einen „Trümmerhaufen“, an. Aber die äußeren Bedingungen waren hervorragend. 3000 Stunden leisteten die Sportler. 1959 wurde Werner Porep Sektionsleiter. 1960 gab es die ersten Kreismeisterschaften der Kanuten in Premnitz. Die BSG Chemie überraschte mit Platz 1 in der Gesamtwertung. Eine Herbstregatta folgte. Fünf Gemeinschaftsfahrten, so nach Lübbenau, fanden statt. 128 Mitglieder zählte die Sektion zu dieser Zeit, 39 davon waren Kanuten. 1961 erfolgte die Umbenennung der Sektion Wassersport in die verbandsgerechte Sektion Kanu.

Auch die Segler bildeten 1962 eine Abteilung für sich. Fritz Schlüter, Karl Götsch, Hermann Schulz und Alfred Endrikat hatten das Sagen. Alfred Endrikat hatte bis zum Rentenalter das Steuer fest in der Hand. Erweiterungsbauten auf dem Bootshausgelände folgten. Am 6. November 1966 wurde ein Rennstall und für die Segler eine Bootshalle übergeben. Maria und Vinzenz Schlesinger übernahmen die Aufsicht und Pflege des Geländes. Die Investitionen machten sich bezahlt. Die Anlage gehört zu den schönsten des Landes.

1970 entstand ein Freizeitzentrum an der Lutze. Unter Leitung von Wolfgang Drescher und Norbert Oelschläger begann 1974 der Aufbau der Gruppe Kanu-Touristik, die sich zu einer der stärksten der DDR entwickelte. 1980 teilte sich die Sektion Wassersport in vier Gruppen, Motor Touristik, Zeltplatz, Kanu-Rennsport und Kanu-Touristik.

1980 begann die Modernisierung des Bootshausgeländes. Parkmöglichkeiten wurden geschaffen, der Hafen wurde erweitert, die E-Anlage erneuert und einiges mehr. Viel Freizeit wird von den Sportlern investiert, allen voran Heinz Grade. Ab 1989/90 gingen Kanu und Kanu-Touristik eigene Wege.


Quelle: Homepage des TSV Chemie Premnitz e.V

Anfang der 2000er Jahre wurde das Bootshausgelände den Erben der ehemaligen Eigentümer, welche nach dem Krieg enteigenet wurden, rückübertragen. Mit der so entstandenen Erbengemeinschaft konnte der TSV Chemie keine Einigung über den Kauf der Immobilie erzielen. Eine geplante Ersatzsportstätte am Döberitzer Hafen wurde aufgrund von naturschutzrechtlichen Bedenken von der Baubehörde nicht genehmigt. Ab diesem Zeitpunkt wurde der TSV Chemie Pächter des Geländes an der Milower Brücke, jedoch ohne langfristigen Vertrag.

Dies änderte sich auch nicht, nachdem der Unternehmer Bernd Krause im Jahr 2011 das Gelände kaufte. Eine Einigung über einen aktzeptabelen Pachtvertrag war für den TSV Chemie nahezu ausgeschlossen.  Darum nahm die Abteilung Kanu selbst Kontakt zu Herrn Krause auf und konnte eine Lösung, die für beide Seiten aktzeptabel ist, entwickeln. Vorraussetzung war jedoch die Abspaltung vom TSV Chemie Premnitz.

So wurde im Juni 2014 der Verein „Kanusport Premnitz e.V.“ gegründet. Vorstand wurde Philipp Günther und sein stellvertreter Stefan Bohm, beide seit ihrer Kindheit Mitglieder der Abteilung Kanu. Ab dem 01.01.2015 ist nun der Kanusport Premnitz e.V. Pächter der von ihm genutzen Gebäude und Flächen mit einem langfristigen Pachtvertrag. Die Abteilung Kanu des TSV Chemie Premnitz wurde zum 31.12.14 aufgelöst.

Im Zuge der Neugründung und den neuen Perspektiven begannen die Mitglieder im Jahr 2014 mit der umfangreichen Rekonstruktion des Bootshausgebäudes. Die Erneuerung der Dächer und der Fassade des Sozialgebäudes konnte Ende 2014 abgeschlossen werden.

Leider mussten wir dann nachdem wir hunderte Arbeitsstunden und auch nicht wenig Geld in den Erhalt und die Sanierung der Gebäude gesteckt haben feststellen, das für den Eigentümer nur wirtschaftliche Interessen im Vordergrund stehen. Nach jahrelangen Streitereien wegen vieler Kleinigkeiten wurden wir im Jahr 2019 gekündigt und mit dem Verein vor die Tür gesetzt. Diverse Versuche auch seitens der Politik den Traditionsstandort zu halten scheiterten leider.

Nach jedem Ende gibt es jedoch einen Anfang! Der Bürgermeister der Gemeinde Milower Land, Felix Menzel, sowie der Bürgermeister von Premnitz, Ralf Tebling, engagierten Sich eine Lösung zu finden. So wurde uns der Biwakplatz an der Stremme in Milow pachtfrei angeboten. Dort gibt es zwar keine festen Gebäude, aber es ist geplant Überseecontainer auf dem angrenzenden Sportplatz für unsere Boote aufzustellen. Außerdem können wir und die Übernachtungsgäste in Zukunft die sanitären Anlagen des Sportlerheims des TSV Germania Milow nutzen.